Stop-Limit-Order: Arbeitsweise, Vorzüge und Muster

Einleitung

Eine Stop-Limit-Order wird von Händlern im Börsenhandel genutzt, um Wertpapiere zu einem festgelegten Preis zu kaufen oder zu verkaufen. Diese besondere Order kombiniert die Eigenschaften einer Stop-Order, bei der ein festgelegter Preis bestimmt wird, um eine Position zu eröffnen oder zu schließen, und einer Limit-Order, bei der ein bestimmter Preis festgelegt wird, zu dem eine Transaktion stattfinden soll. Wenn der aktuelle Kurs das Stop-Kurs-Niveau erreicht oder übertrifft, wird die Order als Limit Order im Orderbuch platziert. Oft wird diese Technik genutzt, um Gewinne zu schützen oder Verluste zu begrenzen. Market Investopedia hat diesen Artikel geschrieben, um Tradern eine detaillierte Erklärung zur Stop-Limit-Order zu bieten und ihre praktische Anwendung im Handel zu erläutern.

Erkläre die Funktionsweise einer Stop-Limit-Order.

Stop Limit Order Struktur

Im Unterschied zu einer Market Order, bei der der Kauf oder Verkauf zum nächstbesten verfügbaren Preis erfolgt, ermöglicht eine Stop-Limit-Order dem Händler eine präzisere Festlegung des Ausführungspreises und bietet somit eine höhere Kontrolle über die Transaktion. Es besteht jedoch keine absolute Gewissheit darüber, dass die Order tatsächlich ausgeführt wird, falls es nicht zu einer Erreichung des Limit-Kurses durch den Markt kommt. Dies ist von besonderer Bedeutung insbesondere in Marktphasen, die durch hohe Volatilität gekennzeichnet sind, in denen die Kursbewegungen rasch und unvorhersehbar verlaufen können.

Eine Stop Limit Order unterscheidet sich von einer Market Order.

Eine Market Order wird unverzüglich und ohne Verzögerung zum gegenwärtigen Marktpreis durchgeführt, ohne Berücksichtigung von möglichen Preisschwankungen. Im Gegensatz dazu ermöglicht eine Stop Limit Order dem Anleger eine präzisere Kontrolle über den Ausführungspreis, da sie erst ab einem bestimmten Preisniveau aktiv wird und nicht über diesem Preisniveau ausgeführt wird. Dies hat zur Folge, dass unvorhergesehene Abweichungen bei den Preisen vermieden werden und gewährleistet somit, dass die Order präzise umgesetzt wird.

Stop Limit Order

Disziplin zwischen Stop-Limit-Order und Stop-Loss-Order.

Viele Händler machen oft den Fehler, die Stop-Limit-Order fälschlicherweise mit einer Stop-Loss-Order zu verwechseln. Der entscheidende Unterschied liegt darin, dass eine Stop-Loss-Order automatisch in eine Market Order umgewandelt wird, sobald der vorher festgelegte Stop-Kurs erreicht ist. Dies impliziert, dass die Order unabhhängig von der gegenwärtigen Marktsituation durchgeführt wird, was potenziell zu unvorhergesehenen finanziellen Einbußen führen könnte.
Im Gegensatz dazu ermöglicht eine Stop-Limit-Order dem Händler eine erweiterte Kontrolle über den Handelsprozess, da sie ausschließlich unter Berücksichtigung der vordefinierten Limit-Kriterien aktiv wird und somit eine präzisere Ausführung gewährleistet. Es besteht jedoch die Möglichkeit, dass die Order während der üblichen Handelszeiten nicht ausgeführt wird, falls der Marktpreis das festgelegte Limit nicht erreicht.

Beispiel für eine Stop-Limit-Order

Es sei angenommen, dass der derzeitige Handelspreis einer Aktie bei 50 Euro liegt. Ein Händler plant, seine Aktien abzustoßen, sobald der Kurs unter 48 Euro sinkt, jedoch nicht, wenn er unter 47,50 Euro fällt. In dieser speziellen Situation würde er eine Stop-Limit-Order für den Verkauf platzieren und dabei die nachstehenden Parameter festlegen:

  • Stop-Kurs: 48 EUR
  • Limit-Kurs: 47,50 EUR

Sobald der Kurs ein bestimmtes Niveau erreicht oder sogar übersteigt, wird die Order automatisch als Limit Order im Orderbuch eingetragen. Falls jedoch die Marktbedingungen extrem volatil sind und der Preis direkt auf 47 EUR oder darunter sinkt, wird die Order nicht ausgeführt, da der festgelegte Limit-Kurs nicht erreicht wurde.

Vor- und Nachteile einer Stop-Limit-Order

Vorteile

Erhöhte Kontrolle über den Ausführungspreis: Im Gegensatz zur Stop-Loss-Order, bei der die Ausführung zum nächsten verfügbaren Preis erfolgt, wird die Ausführung einer Limit-Order erst dann durchgeführt, wenn der festgelegte Limit-Kurs erreicht ist, was eine erhöhte Kontrolle über den Ausführungspreis ermöglicht.
Schutz vor unerwarteten Kursbewegungen: Eine Stop-Limit-Order bietet Schutz vor plötzlichen und unvorhersehbaren Schwankungen der Kursentwicklung, insbesondere in Märkten, die durch hohe Volatilität gekennzeichnet sind. Durch den Einsatz dieser Orderart wird vermieden, dass eine Position zu einem nachteiligen Preisniveau liquidiert wird.
Strategische Handelsoptionen: Trader haben die Möglichkeit, strategische Handelsoptionen zu nutzen, indem sie geduldig auf spezifische Kursniveaus warten, um ihre Kauf- oder Verkaufsentscheidungen zu treffen. Dies ermöglicht es ihnen, ihre Transaktionen zum optimalen Zeitpunkt auszuführen.

Risiken

Keine Ausführungsgarantie: Wird der Limit-Kurs vom Marktpreis nicht erreicht, bleibt die Order unvollständig. Wenn es nötig ist, rasch zu reagieren, kann dies Schwierigkeiten mit sich bringen.
• Limitierte Verwendung in extrem volatilen Märkten: Bei raschen Marktbewegungen kann es vorkommen, dass die Order nicht rechtzeitig ausgeführt wird.
Mögliche Liquiditätsprobleme: Wenn es nicht genügend Käufer oder Verkäufer zum angestrebten Preis gibt, kann die Order unerfüllt bleiben.

Kauf mit Stop-Limit und Verkauf mit Stop Limit Order.

Ein Trader kann eine Stop Limit Order sowohl für den Kauf als auch für den Verkauf nutzen:

• Stop Limit Kauf:

Die Stop-Limit-Kauforder wird platziert, um den Kauf von Aktien zu ermöglichen, sobald ein vorher festgelegter Kursniveau erreicht wird. Ein Händler platziert eine Stop-Limit-Order für den Erwerb eines Vermögenswerts, wobei der Stop-Preis bei 100 Euro festgelegt ist und der Limit-Preis bei 102 Euro liegt. Die Order wird erst in Kraft gesetzt, sobald der Kurs die Marke von 100 Euro erreicht hat, und sie wird nur dann ausgeführt, wenn der Preis nicht über 102 Euro liegt.

• Stop Limit Order Verkauf:

Diese spezielle Anweisung wird verwendet, um den Verkauf von Aktien zu initiieren, sobald der Kurs einen bestimmten Abwärtstrend aufweist. Ein Händler hält derzeit eine Aktie in seinem Besitz, deren aktueller Kurs bei 120 Euro liegt. Er platziert eine Stop Limit Order, bei der der Stop-Kurs bei 110 Euro liegt und der Limit-Preis bei 108 Euro festgelegt ist. Sobald der Kurs die Marke von 110 Euro erreicht und die Order aktiviert wird, erfolgt die Ausführung nur dann, wenn der Preis nicht unter 108 Euro sinkt.

Wann ist es ratsam, eine Stop-Limit-Order zu verwenden?

Wenn sich spezielle Gegebenheiten ergeben, die es nötig machen, eine Stop-Limit-Order aufzugeben, ist diese besonders geeignet.
• Ein Händler, der eine Aktie in seinem Portfolio hat, die einen erheblichen Kursanstieg verzeichnet hat, könnte zur Absicherung bereits erzielter Gewinne die Entscheidung treffen, eine Verkaufs-Stop-Limit-Order zu platzieren. Ziel dieser Maßnahme ist es, die erwirtschafteten Gewinne abzusichern und den Händler vor einer Überraschung durch eine Marktkorrektur zu wappnen.
• Wenn das Ziel ist, Verluste zu minimieren, kann man anstelle einer Stop-Loss-Order auch eine Stop-Limit-Order nutzen, um mögliche Verluste einzuschränken. Sinkt der Preis eines Finanzinstruments unter einen festgelegten kritischen Wert, kann der Händler bewusst und gezielt den Zeitpunkt seines Ausstiegs wählen.
• Wenn ein Trader strategisch vorgehen und den Einstiegspunkt bis zum Erreichen einer vordefinierten Preisschwelle abwarten möchte, wird ein Stop-Limit-Kauf in Erwägung gezogen. Dies findet oft Anwendung, wenn man erst nach der Bestätigung eines Aufwärtstrends in den Markt eintreten möchte.

Schlussfolgerung:

Die Stop-Limit-Order ist ein äußerst bedeutendes Instrument im Bereich des Handels, das dazu dient, potenzielle Verluste einzuschränken oder erworbene Gewinne abzusichern. Sie gewährt eine größere Menge an Kontrolle im Vergleich zu einer Stop-Loss-Order, jedoch besteht die potenzielle Gefahr, dass sie nicht durchgeführt wird. Es ist ratsam, dass Händler ihre Orders mit Sorgfalt platzieren und gewährleisten, dass sie ein tiefgehendes Verständnis für die Funktionsweisen haben, bevor sie diese in ihre Handelsstrategie einbinden.
Wenn man eine Stop-Limit-Order korrekt einsetzt, hat man die Möglichkeit, sich effektiver vor unerwarteten Schwankungen auf dem Markt zu schützen und gleichzeitig die Effizienz seiner Handelsstrategie zu steigern. Die Website Market Investopedia rät dazu, sich ausführlich mit den vielfältigen Arten von Aufträgen zu beschäftigen, um die optimale Herangehensweise für die eigene Handelsaktivität zu ermitteln.

FAQ

Eine Order, die bei Erreichen des Stop-Kurses aktiviert und nur innerhalb des gesetzten Limit-Preises ausgeführt wird.

Zum Absichern von Gewinnen oder Begrenzen von Verlusten mit mehr Kontrolle über den Ausführungspreis.

Stop Market Order wird sofort ausgeführt, Stop Limit Order nur innerhalb des Limit-Preises.

Der Marktpreis hat das Limit nicht erreicht oder die Order lag außerhalb der Handelszeiten.

 
 
 

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